Was könnte aus mir werden? „Lehre im Spannungsfeld zwischen Bestehensquoten und Praxisfitness“


Abschlusspräsentation und Erfahrungsaustausch anlässlich der ersten Förderrunde des Programms „Qualitätspakt Lehre“


FHWS-Präsident Professor Dr. Robert Grebner begrüßte die Teilnehmer der Tagung am Hochschulstandort in Schweinfurt

Die Tagung im Rahmen des Projekts BEST-FIT zum Thema „Lehre im Spannungsfeld zwischen Bestehensquoten und Praxisfitness“ besuchten rund neunzig Teilnehmer an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Die FHWS präsentierte die Ergebnisse der ersten Förderrunde des mit 3,4 Millionen Euro geförderten Projektes „Qualitätspakts Lehre“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Auf dem zweitägigen Programm standen vier Fachvorträge, sechs unterschiedliche Workshops sowie ein Ausblick auf die zweite Förderrunde: Die erste umfasste den Zeitraum von 2012 bis 2016 (die 186 Hochschulen und Universitäten erhielten), die zweite, die Zeit vom 1.1.2017 bis zum 31.12.2020 (die 156 Universitäten und Hochschulen zugesagt wurde). Der zweitägige Erfahrungsaustausch der Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeiter von Universitäten und Hochschulen sowie Teilnehmern aus Industrie, Verbänden und Behörden dient der Vernetzung im Bereich der Förderung der Qualität der Lehre.


Vizepräsidentin a.D. Professorin Dr. Sibylle Wollenschläger präsentierte die Ergebnisse des Programms BEST FIT.


In ihrer Ergebnispräsentation erläuterte Vizepräsidentin a.D. Professorin Dr. Sibylle Wollenschläger das Motiv für BEST-FIT: Der Bologna-Prozess habe ganz neue Anforderungen gestellt, für die die FHWS Förderungsmöglichkeiten entwickelt habe: Es stelle sich die Frage der Studierbarkeit und des Zeitfaufwandes eines Studienfaches im Hinblick auf die heutigen Studierenden, die vermehrt geleitet werden möchten, statt eigenverantwortlich das Studium zu organisieren und durchzuführen.
Die Hochschule hat für alle Phasen des Studienverlaufs für die Zeit vor dem Studium, zu Beginn des Studiums sowie während des Studiums fünf Module entwickelt, die 17 wissenschaftliche Mitarbeiter sowie Professoren, wissenschafltichen Mitarbeitern und Lehrkräfte umsetzen: das Online-Assessment, die projektorientierte Studieneingangsphase, Kleingruppen-Tutorien und Internationalisierung sowie die bundesweit einmalige LearnFab als eigenständige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die von Studierenden eigenverantworltich geleitet und betrieben wird. Die Überwachung der Zielerreichung sowie die Evaluation der Maßnahmen übernimmt das fünfte BEST-FITModul, die Zentralstelle für Qualitätssicherung und Wissenstransfer (ZEQ).
Um zu sehen, nach welchen Kriterien Interessierte Studiengänge wählen und wie der weitere Studienverlauf sich entwickelt, bzw. wo Ansatzpunkte für Konflikte entstehen, hat die FHWS zwei Studienabbrecher-Befragungen durchgeführt mit einer Rücklaufquote von knapp 10 Prozent, die sie künftig jährlich weiterführen wird. Die Studienabbrecher-Befragung hat ergeben, dass über Dreiviertel der Befragten sowohl OnlineSelbsteinschätzungshilfen, als auch Kleingruppentutorien sowie Einführungsprojekte für studienrelevante Kompetenzen für geeignet erachten, um der vorzeitigen Beendigung des Studiums vorzubeugen. Insgesamt kann festgestellt werden, dass die BEST-FIT-Maßnahmen geeignet sind, um die Bestehensquoten an der FHWS zu erhöhen und die Studierenden auf die Anforderungen der Praxis vorzubereiten. Sie werden daher entsprechend bis 2020 weitergeführt und ausgeweitet.

Gefragt waren nicht nur die Meinungen der Studierenden, sondern auch die der Unternehmen: Klaus Widmaier, Leiter Personal Automotive und Industrie Schaeffler Technologies AG & Co. KG referierte zum Thema „Employability“ (Beschäftigungsfähigkeit): Neue Herausforderungen an Firmen stellten die Globalisierung, die Elektrifizierung sowie die Digitalisierung dar. Fachpersonal sowie Spezialisten seien nach wie vor sehr gefragt, an Qualifikationen seien in erster Linie Persönlichkeiten gewünscht, die Veränderungsbereitschaft, Teamfähigkeit, Querdenken, Pioniergeist sowie Begeisterungsfähigkeit mitbrächten: Er wolle das Feuer in den Augen der Bewerber und Mitarbeiter sehen, so Widmaier.


Professor Dr. Winfried Wilke lud die Teilnehmer zu einem Laborrundgang ein und zeigte ihnen die Konzeptfabrik (c-factory) unter der Leitung von Professor Dr. Christoph Bunsen.


Anmeldung der Teilnehmer der Tagung an der Hochschule in Schweinfurt (Fotos FHWS / Klein)

Weitere ausführliche Informationen in der Sonderausgabe des “BEST FIT” unter https://www.fhws.de/fileadmin/redaktion/dokumente/Publikatione n/2015-1_FHWS_Science_Journal.pdf sowie unter bestfit.fhws.de Weiterführende Informationen zum „Qualitätspakt Lehre“ unter http://www.qualitaetspakt-lehre.de/de/1294.php

Quelle: Hochschule Würzburg-Schweinfurt Katja Klein

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